rTMS Therapie bei Depressionen
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) hat sich als wirksame Behandlungsoption für Depressionen, insbesondere Depressionen, etabliert. Die Behandlungmethode ist insbesondere dann auch interessant, wenn Medikamente vermieden werden sollten (Kinder, Schwangere, multimorbide Ältere). Etwa 10% der Menschen verstoffwechseln Antidepressiva langsam, was dann vermehrt zu Nebenwirkungen führt. Etwa 5% der Menschen verstoffwechseln Antidepressiva sehr schnell, wodurch sie unwirksam sind. Insgesamt ist die rTMS eine wunderbare Option.
Wie funktioniert die Behandlung von Depressionen mit rTMS?
Die rTMS Therapie bei Depressionen (repetitive transkranielle Magnetstimulation) ist eine etablierte, nicht-invasive Therapiemethode, die besonders bei therapieresistenten Depressionen angewendet wird. Sie eignet sich insbesondere für Menschen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ausreichend ansprechen oder diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen. Im Folgenden wird erläutert, wie die Methode funktioniert, welche Mechanismen zugrunde liegen, wie die Behandlung abläuft und welche Vorteile sie bietet.
Forschungsergebnisse und klinische Studien
Eine Übersicht aller relevanten klinischen Studien zur Wirksamkeit einer rTMS bei Depression finden Sie hier:
2017 – The treatment of fatigue by non-invasive brain stimulation
Grundlagen der rTMS bei Depressionen
Transkranielle Magnetstimulation nutzt gepulste Magnetfelder, die gezielt auf die Hirnrinde wirken, um die neuronale Aktivität zu modulieren. Bei depressiven Erkrankungen zeigt sich oft eine Dysbalance in bestimmten Gehirnregionen, insbesondere im dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC), der für emotionale Regulation und Stimmungskontrolle entscheidend ist:
- Linker DLPFC: Häufig hypoaktiv bei Depressionen. Hier kommt hochfrequente Stimulation (z. B. 10 Hz) zum Einsatz, um die Aktivität zu steigern.
- Rechter DLPFC: Kann überaktiv sein und so negative Emotionen verstärken. In diesen Fällen wird niedrigfrequente Stimulation (z. B. 1 Hz) genutzt, um die Aktivität zu reduzieren.
Der Behandlungsablauf
- Dauer und Sitzungsanzahl: Eine typische Behandlungsserie umfasst 20–30 Sitzungen über 4–6 Wochen, mit täglichen Sitzungen von 20–40 Minuten.
- Positionierung: Die Magnetspule wird auf die entsprechenden Bereiche des DLPFC ausgerichtet, entweder mittels einer standardisierten „5-cm-Regel“ oder durch neuronavigierte Systeme für höhere Präzision.
- Stimulationsparameter: Je nach Bedarf werden Frequenz, Intensität und Pulsanzahl individuell angepasst.
Wirkungsweise
Die rTMS wirkt, indem sie die Aktivität in Hirnregionen beeinflusst, die für die Stimmungsregulation entscheidend sind. Zu den vermuteten Mechanismen gehören:
- Neuroplastizität: Verbesserte Kommunikation zwischen Neuronen durch Förderung der synaptischen Plastizität.
- Neurotransmitter: Erhöhte Freisetzung von stimmungsregulierenden Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin.
- Normalisierung der Netzwerke: Wiederherstellung eines Gleichgewichts in dysregulierten Hirnnetzwerken.
Wirksamkeit
- Therapieresistenz: Bei therapieresistenten Depressionen zeigt rTMS vielversprechende Ergebnisse. Rund 30–50 % der Patienten erleben eine deutliche Besserung, etwa 20–30 % erreichen sogar eine vollständige Remission.
- Langzeiteffekte: Die Wirkung hält oft mehrere Monate an. Auffrischungsbehandlungen („Booster-Sitzungen“) können helfen, die Erfolge zu stabilisieren.
Nebenwirkungen und Risiken
Die rTMS gilt als sicher und wird gut vertragen. Häufige Nebenwirkungen sind:
- Kopfschmerzen: Mild und meist vorübergehend.
- Beschwerden an der Kopfhaut: Ein leichtes Kribbeln oder Ziehen während der Behandlung.
- Seltene Risiken: Krampfanfälle sind äußerst selten und treten nur bei bestehenden Risikofaktoren auf.
Vorteile gegenüber anderen Behandlungen
- Nicht-invasiv: Im Gegensatz zu invasiven Verfahren wie der Elektrokrampftherapie.
- Keine systemischen Nebenwirkungen: Anders als Medikamente verursacht rTMS keine Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Schlafstörungen.
- Präzision: Die Methode wirkt gezielt auf spezifische Hirnregionen.
Kombination und Individualisierung
Eine rTMS Behandlung kann mit anderen Therapieformen, etwa kognitiver Verhaltenstherapie oder medikamentöser Behandlung, kombiniert werden, um die Wirksamkeit zu steigern. Neuere Ansätze setzen auf individuell angepasste Protokolle, die auf die Symptome und Hirnaktivität der Patienten abgestimmt sind.
Fazit
rTMS ist eine sichere, effektive und nicht-invasive Option zur Behandlung von Depressionen, besonders bei Patienten mit Therapieresistenz. Sie bietet eine gezielte Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Vor Beginn sollte jedoch stets eine sorgfältige Abklärung durch einen Facharzt erfolgen, um die Eignung dieser Therapie zu gewährleisten.