Depression

rTMS Therapie bei Depressionen

Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) hat sich als wirksame Behandlungsoption für Depressionen, insbesondere Depressionen, etabliert. Die Behandlungmethode ist insbesondere dann auch interessant, wenn Medikamente vermieden werden sollten (Kinder, Schwangere, multimorbide Ältere). Etwa 10% der Menschen verstoffwechseln Antidepressiva langsam, was dann vermehrt zu Nebenwirkungen führt. Etwa 5% der Menschen verstoffwechseln Antidepressiva sehr schnell, wodurch sie unwirksam sind. Insgesamt ist die rTMS eine wunderbare Option.

Wie funktioniert die Behandlung von Depressionen mit rTMS?

Die rTMS Therapie bei Depressionen (repetitive transkranielle Magnetstimulation) ist eine etablierte, nicht-invasive Therapiemethode, die besonders bei therapieresistenten Depressionen angewendet wird. Sie eignet sich insbesondere für Menschen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ausreichend ansprechen oder diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht vertragen. Im Folgenden wird erläutert, wie die Methode funktioniert, welche Mechanismen zugrunde liegen, wie die Behandlung abläuft und welche Vorteile sie bietet.

Forschungsergebnisse und klinische Studien

Eine Übersicht aller relevanten klinischen Studien zur Wirksamkeit einer rTMS bei Depression finden Sie hier:

2019 – Efficacy of repetitive transcranial magnetic stimulation in the treatment of depression with comorbid anxiety disorders

2019 – Repetitive transcranial magnetic stimulation (rTMS) modulates time-varying electroencephalography (EEG) network in primary insomnia patients: a TMS-EEG study

2019 – Unilateral and bilateral repetitive transcranial magnetic stimulation for treatment-resistant late-life depression

2018 – Effectiveness of adjunctive repetitive transcranial magnetic stimulation in management of treatment-resistant depression: A retrospective analysis

2017 – Lateralized hippocampal volume increase following high-frequency left prefrontal repetitive transcranial magnetic stimulation in patients with major depression

2017 – The treatment of fatigue by non-invasive brain stimulation

2016 – Transcranial magnetic stimulation for treatment of major depression during pregnancy: a review

2010 – Safety and feasibility of repetitive transcranial magnetic stimulation (rTMS) as a treatment for major depression during pregnancy

2012 – Effectiveness of transcranial magnetic stimulation in clinical practice post-FDA approval in the United States: results observed with the first 100 consecutive cases of depression at an academic medical center

2016 – 5-Hz Transcranial Magnetic Stimulation for Comorbid Posttraumatic Stress Disorder and Major Depression

2016 – Elevated prefrontal cortex GABA in patients with major depressive disorder after TMS treatment measured with proton magnetic resonance spectroscopy

2016 – Assessing the Effects of Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation on Cognition in Major Depressive Disorder Using Computerized Cognitive Testing

2015 – Repetitive transcranial magnetic stimulation in patients with drug-resistant major depression: A six-month clinical follow-up study

2015 – Repetitive transcranial magnetic stimulation for treatment of major depressive disorder with comorbid generalized anxiety disorder

2016 – Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation for Fibromyalgia: Systematic Review and Meta-Analysis

2015 – Effectiveness and acceptability of accelerated repetitive transcranial magnetic stimulation (rTMS) for treatment-resistant major depressive disorder: an open label trial

Grundlagen der rTMS bei Depressionen

Transkranielle Magnetstimulation nutzt gepulste Magnetfelder, die gezielt auf die Hirnrinde wirken, um die neuronale Aktivität zu modulieren. Bei depressiven Erkrankungen zeigt sich oft eine Dysbalance in bestimmten Gehirnregionen, insbesondere im dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC), der für emotionale Regulation und Stimmungskontrolle entscheidend ist:

  • Linker DLPFC: Häufig hypoaktiv bei Depressionen. Hier kommt hochfrequente Stimulation (z. B. 10 Hz) zum Einsatz, um die Aktivität zu steigern.
  • Rechter DLPFC: Kann überaktiv sein und so negative Emotionen verstärken. In diesen Fällen wird niedrigfrequente Stimulation (z. B. 1 Hz) genutzt, um die Aktivität zu reduzieren.

Der Behandlungsablauf

  • Dauer und Sitzungsanzahl: Eine typische Behandlungsserie umfasst 20–30 Sitzungen über 4–6 Wochen, mit täglichen Sitzungen von 20–40 Minuten.
  • Positionierung: Die Magnetspule wird auf die entsprechenden Bereiche des DLPFC ausgerichtet, entweder mittels einer standardisierten „5-cm-Regel“ oder durch neuronavigierte Systeme für höhere Präzision.
  • Stimulationsparameter: Je nach Bedarf werden Frequenz, Intensität und Pulsanzahl individuell angepasst.

Wirkungsweise

Die rTMS wirkt, indem sie die Aktivität in Hirnregionen beeinflusst, die für die Stimmungsregulation entscheidend sind. Zu den vermuteten Mechanismen gehören:

  • Neuroplastizität: Verbesserte Kommunikation zwischen Neuronen durch Förderung der synaptischen Plastizität.
  • Neurotransmitter: Erhöhte Freisetzung von stimmungsregulierenden Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin.
  • Normalisierung der Netzwerke: Wiederherstellung eines Gleichgewichts in dysregulierten Hirnnetzwerken.

Wirksamkeit

  • Therapieresistenz: Bei therapieresistenten Depressionen zeigt rTMS vielversprechende Ergebnisse. Rund 30–50 % der Patienten erleben eine deutliche Besserung, etwa 20–30 % erreichen sogar eine vollständige Remission.
  • Langzeiteffekte: Die Wirkung hält oft mehrere Monate an. Auffrischungsbehandlungen („Booster-Sitzungen“) können helfen, die Erfolge zu stabilisieren.

Nebenwirkungen und Risiken

Die rTMS gilt als sicher und wird gut vertragen. Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Kopfschmerzen: Mild und meist vorübergehend.
  • Beschwerden an der Kopfhaut: Ein leichtes Kribbeln oder Ziehen während der Behandlung.
  • Seltene Risiken: Krampfanfälle sind äußerst selten und treten nur bei bestehenden Risikofaktoren auf.

Vorteile gegenüber anderen Behandlungen

  • Nicht-invasiv: Im Gegensatz zu invasiven Verfahren wie der Elektrokrampftherapie.
  • Keine systemischen Nebenwirkungen: Anders als Medikamente verursacht rTMS keine Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Schlafstörungen.
  • Präzision: Die Methode wirkt gezielt auf spezifische Hirnregionen.

Kombination und Individualisierung

Eine rTMS Behandlung kann mit anderen Therapieformen, etwa kognitiver Verhaltenstherapie oder medikamentöser Behandlung, kombiniert werden, um die Wirksamkeit zu steigern. Neuere Ansätze setzen auf individuell angepasste Protokolle, die auf die Symptome und Hirnaktivität der Patienten abgestimmt sind.

Fazit

rTMS ist eine sichere, effektive und nicht-invasive Option zur Behandlung von Depressionen, besonders bei Patienten mit Therapieresistenz. Sie bietet eine gezielte Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Vor Beginn sollte jedoch stets eine sorgfältige Abklärung durch einen Facharzt erfolgen, um die Eignung dieser Therapie zu gewährleisten.