Morbus Parkinson

Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) hat sich als vielversprechende ergänzende Therapieoption für Patienten mit der Parkinson-Krankheit herausgestellt. Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin produzierenden Neuronen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, gekennzeichnet ist. Dies führt zu motorischen Symptomen wie Zittern, Steifheit, Bradykinesie (verlangsamte Bewegung) und Gleichgewichtsstörungen sowie zu nicht-motorischen Symptomen wie Depression, Angst und kognitiven Beeinträchtigungen.

Mechanismen der rTMS bei Parkinson

rTMS kann bestimmte Bereiche des Gehirns stimulieren, um die neuronale Aktivität zu modifizieren. Die wichtigsten Mechanismen, durch die rTMS bei Parkinson wirken kann, umfassen:

Modulation der motorischen Kortexaktivität: Durch die Stimulation des primären motorischen Kortex (M1) kann rTMS die motorischen Symptome lindern, indem es die kortikospinalen Bahnen beeinflusst und die kortikale Erregbarkeit verändert.

Förderung der Neuroplastizität: rTMS kann die synaptische Plastizität fördern, was zu langfristigen Veränderungen in der neuronalen Netzwerke und zur Verbesserung der motorischen Kontrolle führt.

Erhöhung der Dopaminfreisetzung: Einige Studien deuten darauf hin, dass rTMS die Freisetzung von Dopamin in den Basalganglien erhöhen kann, was direkt die motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit beeinflusst.

Verbesserung der nicht-motorischen Symptome: rTMS kann auch auf Hirnregionen abzielen, die an der Stimmungsregulation und kognitiven Funktionen beteiligt sind, wie den dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC), und somit Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen lindern.

Anwendung und Protokolle

Die Anwendung von rTMS bei Parkinson umfasst in der Regel:

Motorische Symptome: Niedrigfrequente Stimulation (1 Hz) des primären motorischen Kortex (M1) kann die kortikale Erregbarkeit reduzieren und die Symptome wie Zittern und Steifheit verbessern. Hochfrequente Stimulation (5-20 Hz) des M1 kann die kortikale Erregbarkeit erhöhen und die motorische Kontrolle verbessern.

Nicht-motorische Symptome: Hochfrequente Stimulation (10 Hz oder mehr) des DLPFC kann Depressionen und kognitive Symptome lindern, die bei Parkinson häufig auftreten.

Forschungsergebnisse und klinische Studien

Eine Übersicht aller relevanten klinischen Studien zur Wirksamkeit einer rTMS bei Parkinson-Krankeit finden Sie hier:

2018 – Meta Yang et al Repetitive transcranial magnetic stimulation therapy for motor recovery in Parkinson’s disease

2015 – Shukla et al 2015 rTMS therapy in Parkinson Disease Meta-analysis

Die Forschung zur Wirksamkeit von rTMS bei Parkinson ist vielversprechend, aber noch nicht abschließend. Einige wichtige Ergebnisse umfassen:

Motorische Verbesserungen: Studien haben gezeigt, dass rTMS die motorischen Symptome, wie Bradykinesie und Tremor, signifikant verbessern kann. Die Effekte können je nach Stimulationsprotokoll und Patientenprofil variieren.

Depression und kognitive Funktionen: rTMS hat sich auch als wirksam bei der Behandlung von Depressionen und kognitiven Beeinträchtigungen bei Parkinson-Patienten erwiesen. Dies ist besonders wichtig, da diese Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Langfristige Effekte: Die Langzeiteffekte von rTMS bei Parkinson sind noch nicht vollständig geklärt, aber wiederholte Sitzungen scheinen zu nachhaltigen Verbesserungen führen zu können.

Fazit

rTMS bietet eine vielversprechende ergänzende Behandlungsoption für Patienten mit Parkinson, sowohl zur Linderung motorischer als auch nicht-motorischer Symptome. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um die optimalen Protokolle und langfristigen Effekte zu bestimmen, stellt rTMS eine sichere und gut verträgliche Methode dar, die das Potenzial hat, die Lebensqualität von Parkinson-Patienten erheblich zu verbessern.