Verbesserung von Panikstörungen durch Stimulation des dorsalen vegetativen Netzwerks
Bei Patienten mit Panikattacken kann die Stimulation des dorsalen vegetativen Netzwerks zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome führen. Unsere Forschung zeigt, dass die Aktivierung eines neu entdeckten neuronalen Netzwerks einen Pulsabfall auslösen kann – ein Hinweis auf gesteigerte Vagusaktivität. Dies trägt zur Verbesserung der Herzratenvariabilität und Stärkung des Immunsystems bei. Darüber hinaus wird die Neuroplastizität gefördert, die eine essenzielle Grundlage für psychische Gesundheit bildet.
rTMS als innovative Therapie bei Angststörungen
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Angststörungen wie generalisierter Angststörung (GAD), sozialer Phobie, Panikstörungen und Zwangsstörungen. Ziel ist es, neuronale Netzwerke zu modulieren, die an der Verarbeitung von Angst und der emotionalen Regulation beteiligt sind.
Forschungsergebnisse und klinische Studien
Eine Übersicht aller relevanten klinischen Studien zur Wirksamkeit einer rTMS bei Angst und Panikstörungen finden Sie hier:
2020 – Low-frequency parietal repetitive transcranial magnetic stimulation reduces fear and anxiety
2018 – Low-frequency parietal repetitive transcranial magnetic stimulation reduces fear and anxiety
2013 – Treating anxious depression using repetitive transcranial magnetic stimulation
2008 – A preliminary study of fMRI-guided rTMS in the treatment of generalized anxiety disorder
- Therapieziele von rTMS
- Reduktion von Überaktivität: Hyperaktive Gehirnregionen, etwa die Amygdala, werden durch gezielte Stimulation beruhigt.
- Verbesserung der Emotionsregulation: Die Stimulation präfrontaler Bereiche fördert die Kontrolle über negative Gedanken und Angstreaktionen.
- Zielregionen im Gehirn
- Dorsolateraler präfrontaler Kortex (DLPFC):
- Hochfrequente Stimulation des linken DLPFC steigert die kognitive Kontrolle.
- Niedrigfrequente Stimulation des rechten DLPFC verringert die Aktivität, die mit negativen Emotionen assoziiert ist.
- Ventromedialer präfrontaler Kortex (vmPFC): Wirkt regulierend auf die Amygdala und senkt Angstreaktionen.
- Dorsolateraler präfrontaler Kortex (DLPFC):
- Protokolle und Durchführung
- Frequenz: Hochfrequente Stimulation (z. B. 10 Hz) aktiviert Regionen, während niedrigfrequente Stimulation (z. B. 1 Hz) hemmt.
- Behandlungsdauer: 20–30 Sitzungen à 20–40 Minuten über 4–6 Wochen verteilt.
- Wirkmechanismen
- Dämpfung der Amygdala: Die Stimulation des präfrontalen Kortex fördert die top-down-Regulation der Amygdala und reduziert Angst.
- Stärkung der Emotionskontrolle: Die Stimulation des linken DLPFC erhöht die Fähigkeit, negative Gedanken zu bewältigen.
- Senkung der Übererregung: rTMS hilft, physiologische Hyperarousal-Reaktionen zu mindern und fördert Entspannung.
- Studienergebnisse
- Generalisiertes Angstsyndrom: Signifikante Reduktion von Ängsten und Verbesserung der Stimmung.
- Soziale Phobie und Panikstörungen: Positive Effekte auf soziale Ängste und Panikattacken durch rechtsseitige DLPFC-Stimulation.
- Langzeitergebnisse: Auffrischungssitzungen („Booster“) können die Wirkung langfristig erhalten.
- Nebenwirkungen
- Häufig: Leichte Kopfschmerzen, Kopfhautreizungen oder Müdigkeit, die vorübergehend auftreten.
- Selten: Krampfanfälle, sofern Sicherheitsprotokolle nicht eingehalten werden.
- Kombination mit anderen Therapien
- Psychotherapie: rTMS kann die Wirksamkeit kognitiver Verhaltenstherapie (CBT) erhöhen.
- Medikamentöse Therapie: Als Alternative oder Ergänzung für Patienten, die nicht auf Medikamente ansprechen.